Evangelisch im Gießenerland

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Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der Evangelsichen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg zu Ihnen passen.

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    Verabschiedung von Hans-Theo Daum

    Mit einem Orden in den Ruhestand

    StenderPfarrerin und Pfarrer mit BlumenBlumen für ihren scheidenden Stellvertreter von Dekanin Barbara Lang

    Die Verabschiedung von Hans-Theo Daum als Leiter der Notfallseelsorge im Kreis Gießen und stellvertretender Dekan im Evangelischen Dekanat Kirchberg am Sonntag in der evangelischen Kirche Lollar war geprägt von Dankbarkeit in vielen Formen und Formulierungen.

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    Pfarrer zeigt Orden und Urkunde Pfarrerin vor Bild und Kerzen Viele Menschen mit gelben Westen vor Kirchenwand, ein Pfarrer in der Mitte Zwei Gitarristen und Sängerin Landrätin Anita Schneider mit Brille Frau mit Brille, lila Strickjacke und weißem T-Shirt Mann mit langem, grauem Bart, Brille und grauem Hemd
    StenderPfarrer, Pfarrerin, Notfallseelsorger und Frau stehen im KreisSegen zur Entpflichtung von Horst Briegel

    Auf Worte, Geschenke, Musik war der zukünftige Pensionär wahrscheinlich vorbereitet gewesen, aber nicht auf das, was der Stellvertretende Kreisbrandinspektor Marcus Leopold, aus der Tasche zog. Hans-Theo Daum ist der erste Notfallseelsorger, der mit dem Ehrenzeichen in Silber für besondere Verdienste des Bezirksfeuerwehrverbands Hessen-Darmstadt geehrt wurde.

    "Notfallseelsorge gelebt"

    Mit diesem Orden würdigte der Vertreter der Feuerwehren die Bedeutung von Pfarrer Daum für die überaus positive Entwicklung der „Ersten Hilfe für die Seele“ in den vergangenen sieben Jahren. Sein Vorstandskollege Marco Kirchner brachte es auf den Punkt: Daum habe die Notfallseelsorge nicht nur bereichert und vorbildlich geleitet: „Er hat Notfallseelsorge gelebt“. Auch die Einsatzkräfte profitierten von diesem Dienst der Kirchen. Nach belastenden Einsätzen seien Menschen da, die zuhörten: „Sie sind einfach da und stehen uns bei“.

    Die nötigen Kräfte sind vorhanden

    Welchen Aufschwung die Notfallseelsorge unter der Ägide von Hans-Theo Daum genommen hat, schilderte der Aktive Alexander Klein. Während am Anfang von Daums Amtszeit als Leiter der Notfallseelsorge noch die Sorge bestand, dass nicht alle Dienste besetzt werden könnten, könnten aktuell auch bei mehreren Einsatzfällen gleichzeitig die nötigen Kräfte herbeigerufen werden.

    "Die Kirche zum Menschen gebracht"

    Landrätin Anita Schneider betonte, Hans-Theo Daum habe in seiner Funktion als Leiter der Notfallseelsorge „die Kirche zu den Menschen gebracht“ und die Notfallseelsorge mitten im Leben und mitten in der Gesellschaft verankert. Sie sei aber auch dankbar dafür, dass Daum als Dekan des damaligen Dekanats Kirchberg in der Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016 für den Austausch zwischen Ehrenamt und Verwaltung gesorgt habe und so den überlasteten Kommunen geholfen werden konnte.

    Gesprächsfähig in alle Richtungen

    Seine Gesprächsfähigkeit und Offenheit nach allen Seiten habe ihn für die herausfordernde Stelle als Notfallseelsorger im Landkreis besonders qualifiziert, führte Dr. Anke Spory aus. Die erst am Freitag eingeführte Pröpstin für Oberhessen entpflichtete Pfarrer Daum aus seinem Dienst und ging dabei auf die verschiedenen Stationen im Berufsleben des gebürtigen Westerwälders ein, für die diese Eigenschaften ebenfalls nützlich gewesen seien. Er habe über das Pfarramt hinaus viele Aufgaben wahrgenommen und gezeigt, dass ihm das Gemeinwohl sehr am Herzen liege. 

    Gelassenheit und Grundvertrauen

    Neben dem Dank für seine Impulse als Pfarrer in den Gemeinden Holzheim, Dorf Güll und Lollar, als Referent für Öffentlichkeitsarbeit in der Dekanats-Arbeitsgemeinschaft Grünberg, Hungen und Kirchberg, als Dekan des Dekanats Kirchberg und schließlich als Stellvertretender Dekan des Dekanats Gießener Land ist es nach den Worten von Dekanin Barbara Lang seine Gelassenheit und das Grundvertrauen in einen freundlichen Gott, die Daums Wirken zugrunde liegen. Dieses Gottvertrauen werde ihn auch unaufgeregt über die Schwelle zum Ruhestand tragen. Auch sein Humor, sein Kenntnisreichtum, aber auch seine klare Haltung, die Abneigung gegen Duckmäusertum und Hierarchien zeichneten ihn aus, so die Dekanin weiter. Unbedingt sei auch zu erwähnen, dass man während eines Spiels von Eintracht Frankfurt gar nicht erst versuchen brauche, ihn zu erreichen.

    Die Rolle der Fleischwurst

    Eine wichtige Rolle im Leben des zukünftigen Pensionärs spielte die Fleischwurst, erfuhr die große Gottesdienstgemeinde in seiner Predigt. Sie war von klein auf nicht nur sein Leibgericht, sondern auch Erinnerung an eine erste Übung im Danke-Sagen, wenn das Kind im Metzgerladen ein Stück geschenkt bekam. Dankbarkeit, stellte er fest, sei aktuell nicht sehr verbreitet in der Gesellschaft. Dabei sei sie nicht nur Immunstimulanz für die menschliche Gemeinschaft, sondern die Grundlage des christlichen Lebens überhaupt. Sie sei das Gegenmittel gegen Neid und Missgunst und lasse „uns sorgsam mit dem umgehen, was uns gegeben ist“.

    Viele weitere Grußworte

    Dass Daums erwähnte Offenheit auch für die Ökumene gilt, machte der katholische Diakon Markus Müller in seinem Grußwort deutlich. Der Lollarer Kirchenvorsteher Udo Schnepp würdigte Daums Wirken als Pfarrer in Lollar und Albert Mehl als Vertreter der Kirchenvorstände Holzheim und Dorf Güll sprach davon, welche Spuren der Pfarrer in den beiden Pohlheimer Gemeinden bis heute sichtbar seien.

    Zum Abschluss die Eintracht-Hymne

    Tiefe Erinnerungsspuren dürfte der letzte „Choral“ nach dem Segen nicht nur bei den Eintracht-Fans in der Kirche hinterlassen. Der Posaunenchor spielte unter der Leitung von Friedhelm Schäfer die Hymne von Daums Herzensverein; der Gesang war beinahe so beseelt wie bei den Liedern im Gottesdienst, die von einem Projektchor, der Gruppe Schlagsaiten, Dekanatskantorin Daniela Werner und Dekanatskirchenmusikerin Dorotea Pavone begleitet wurde. Besondere musikalische Akzente setzten Anna Daum (Gesang), Lasse Löytynoya (E-Gitarre) und Peter Herrmann (Bass). Das Trio begleitete auch den anschließenden Empfang im Pfarrgarten.  

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