149 Kunstwerke in der vhs in Lich
Lichtwege zehn plus eins eröffnet
Norbert LeipoldDie Ausstellung ist eröffnet!18.11.2024 ast Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Bis zum 15. Dezember, dem dritten Adventssonntag, können die Bilder und Holzskulpturen während der Öffnungzeiten des vhs-Hauses angeschaut und auch erworben werden. Allerdings ist die Auswahl für Kaufwillige schon jetzt ziemlich geschrumpft. Sofort nach der Ausstellungseröffnung spurteten zahlreiche Besucher und Besucherinnen los, um sich das zuvor ausgewählte Bild zu sichern. Viele von ihnen gaben sich als Fans eines bestimmten Künstlers oder einer Künstlerin zu erkennen, wählten zielsicher ein oder mehrere Bilder aus, um ihre Sammlung zu erweitern, zu vollenden oder eine neue anzufangen.
Viele Bilder schnell vergeben
Wer Interesse an einem ausdrucksstarken echten Gemälde an der Wand oder unter dem Weihnachtsbaum hat, sollte sich also schon bald auf den Weg nach Lich machen. Mit der im Katalog vorgeschlagenen Summe spenden die Käufer diesen Betrag, können ihn aber nach eigenem Ermessen aufrunden. Mit dem so eingenommenen Geld werden wie in der Vergangenheit nicht nur die Künstlerinnen und Künstler unterstützt, sondern unter anderem auch Kliniken und Sozialstationen in unterschiedlichen belarussischen Regionen.
Neue Rahmenbedingungen
Wie kam es zur Ausstellung acht Jahre nach „Lichtwege 10“? „Wir konnten nicht Nein sagen“, als die Freunde in Belarus ihre Enttäuschung über das Ende der zwischen 1997 und 2016 so erfolgreichen Aktion ausdrückten, erfuhr das Publikum bei der Ausstellungseröffnung. Also wurden wieder Kunstwerke nach Oberhessen transportiert, um eine weitere Ausstellung zu organisieren. 2019 klappte das nicht, dann kam Corona und dann begann der Ukraine-Krieg, eine radikale Veränderung der politischen Rahmenbedingungen. Und dann wurde auch noch das vhs-Gebäude umgebaut. Währenddessen erreichten unterschiedliche Hilferufe aus Brest und dem Kreis Pinsk die Weißrusslandhilfe in Villingen. Eine Geburtsklinik, die schon seit Jahren unterstützt wird, hatte dringenden Bedarf an Saugglocken, die dann auch geliefert werden konnten.
Materialnot und materielle Not
Aber auch aus Künstlerkreisen, so erzählten Hartmut Lemp und Werner Leipold von der Initiativgruppe Weißrusslandhilfe der Kirchengemeinde Villingen, kamen Hilferufe. Materialnot und materielle Not kamen hier zusammen. Eine der Künstlerinnen, deren Bilder in der aktuellen Ausstellung zu sehen sind, hat ihre Bilder aus Mangel an Leinwänden auf in der Region hergestellten Leinentischdecken gemalt.
Grüße auf digitalem Weg
Auch wenn bei „Lichtwege zehn plus eins“ (Werner Leipold) zum ersten Mal kein Künstler aus Belarus persönlich anwesend war, fehlte die persönliche Botschaft nicht. Bettina Wege-Lemp verlas einen ergreifenden Gruß, den Alexander Ulybin am Morgen digital nach Villingen gesendet hatte. Den Schwierigkeiten, die aktuellen politischen Grenzen zu überwinden, setzte Hartmut Lemp den Satz „Kunst ist grenzenlos“ entgegen, der im Licht der Ausstellung und ihres Zustandekommens eher als Wunsch zu verstehen ist.
Hoffnung auf große Spendenfreudigkeit
In diesem Sinne drückten auch Landrätin Anita Schneider, Thorsten Denker, Leiter der Kreis-vhs, Pfarrerin und Stellvertretende Dekanin Sarah Kiefer und Daniela Reif vom Kirchenvorstand Villingen ihre Freude über das Zustandekommen der Ausstellung aus. Sie lobten vor allem das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder der Weißrusslandhilfe und gaben der Hoffnung Ausdruck, dass der vorweihnachtliche Kunstgenuss in den Fluren des vhs-Gebäudes zu großer Spendenfreudigkeit führen möge.
Große Spielfreudigkeit ist Hermann Wilhelmi am E-Piano und Hildegard Kammer auf der Geige zu attestieren, die mit Vivaldi und Tango die Vernissage schwungvoll einrahmten.
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