Erinnerung an Stiftungsgründerin Ottilie zu Solms-Braunfels
Historienspiel für eine wohltätige Fürstin
Ev. Kirchengemeinde Hungen
31.08.2023
ast
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„Am Donnerstag, den 2. Oktober, hielt Ihre Durchlaucht, die verwitwete Fürstin Ottilie von Solms-Braunfels, geb. Gräfin von Solms-Laubach, ihren Einzug in Hungen, um in dem restaurierten Schloss, ihrem Witwensitz, fortan zu wohnen. Die Einwohnerschaft Hungens hatte der allgemein geliebten und verehrten Frau einen festlichen Empfang bereitet…“ So beginnt der Eintrag in der Chronik der Evangelischen Kirchengemeinde Hungen aus dem Jahr 1873, verfasst vom damaligen Pfarrer Christian Hofmann, der dem historischen Spiel zugrunde liegt.
Vor ihrem Tod am 21. Mai 1884 stiftete die Fürstin aus ihrem Vermögen die Summe von 1.200 Mark für die dauernde Stationierung einer Diakonisse in Hungen. Diese Stiftung entsprach der von ihr zeitlebens geübten Mildtätigkeit, die im christlichen Glauben und dem Gebot der Nächstenliebe gründete. Am 14. Juni 1885 erhielt die Stiftung die landesherrliche Bestätigung und konnte ihren Stiftungszweck einige Jahrzehnte lang erfüllen, bis sie nach dem Zweiten Weltkrieg in Vergessenheit geriet.
Drehbuch und Inszenierung des Historienspiels liegen in den Händen von Pfarrerin i.R. Barbara Alt. Die frühere Hungener Seelsorgerin hat vor rund 15 Jahren das alte Sparbuch der Ottilienstiftung in einer Schublade der evangelischen Kirchengemeinde gefunden und setzte sich für die Wiederbelebung der Stiftung mit einem zeitgemäßen sozialen Zweck ein.
Im Jahr 2007 hat der Kirchenvorstand aus Anlass des 200. Geburtstages der Stifterin die historische Stiftung mit einem Kapital von2.500 Euro wieder aufleben lassen. Stiftungserträge und Spenden unterstützen das ehrenamtliche Engagement für ältere, kranke, hilfsbedürftige und vereinsamte Menschen und finanzieren die Vergütung einer nebenberuflich stundenweise beschäftigten Besuchsdienst-Koordinatorin und Hauswirtschaftskraft, die seit 2011 schon vielfach unbürokratische und schnelle Hilfe leistet. Das Stiftungskapital ist seitdem auf über 50.000 angewachsen – die Zinsen decken aber noch nicht annähernd die Kosten.
Mit dem Historienspiel im Schlosshof soll jetzt nicht nur der Stiftungsgründerin gedacht, sondern auch das Stiftungskonto mit freundlichen Spenden weiter gefüllt werden.
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