Evangelisch im Gießenerland

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Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der Evangelsichen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg zu Ihnen passen.

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          Herberge am Lutherweg kann gebucht werden

          Schäferwagen statt Ibiza

          StenderWem sieht dieses Kind denn ähnlich?Wem sieht dieses Kind denn ähnlich?

          Urlaub im Schäferwagen statt auf Ibiza? Landrätin Anita Schneider forderte die Besucher bei der Eröffnung der Schäferwagen-Herberge im Hungener Stadtteil Nonnenroth auf, über diese Alternative ernsthaft nachzudenken.

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          Er hatte die "Schnapsidee": Pfarrer Hartmut Lemp Neugierige Mönche beim historischen Spiel Lob aus Europa: Ministerin Lucia Puttrich Diesmal als Bauer: Erich Butteron Gruß vom Verein GießenerLand: Landrätin Anita Schneider Sechs Wagen, sechs Schlüssel - hier mit Prominenz
          O. LadleifMehr als Schäfchen zählenMehr als Schäfchen zählen

          Sie war nicht die Einzige, die über die hölzernen Gefährte als mögliches Ziel für einen Urlaub oder ein freies Wochenende nachdachten. „Hast du schon gebucht?“ war vor dem Servicehaus zu hören, in dem die Besucher Küche, Duschen und Toiletten interessiert betrachteten. Hier verteilte Marlies Schmied, Verwaltungsfachkraft im Dekanat Hungen, fleißig Flyer und Fragebögen. Bei ihr im Dekanatsbüro in Lich laufen die Buchungsanfragen zusammen. „Die Wochenenden sind schon ganz gut gebucht“, berichtet sie. „An den Wochentagen könnte es noch etwas mehr werden.“

          Vielleicht werden Erich Butteron und Reiner Weisbecker ja die Möglichkeit nutzen und unter der Woche das Leben im Schäferwagen ausprobieren. Beide haben viele hundert Stunden ehrenamtlicher Arbeit in das Gemeinschaftsprojekt von Kirchengemeinde, Kommune und Dekanat gesteckt. Dafür haben sie jetzt einige Gratisnächte auf dem idyllischen Gelände unter Obstbäumen geschenkt bekommen, das an einigen Stellen noch auf die vorgesehene Begrünung wartet. Pfarrer Hartmut Lemp und Bürgermeister Wengorsch waren des Lobes voll für die vielen Nonnenröther – und auch Villinger – die während der rund zwei Jahren Bauzeit insgesamt 4000 Stunden ihrer Freizeit geopfert haben. Umgerechnet in 30.000 Euro bilden die ehrenamtlichen Leistungen den Beitrag der Kirchengemeinde an den Kosten der Anlage. An der Gesamtsumme von 270.000 Euro beteiligt sich der Verein GießenerLand mit 160.000 Euro aus dem Leader-Programm der Europäischen Union; der Rest kommt von der Stadt Hungen.

          Die hessische Europaministerin Lucia Puttrich zeigte sich sicher, dass der Beitrag aus dem Leaderprogramm bei der Schäferwagen richtig investiert seien. Mit der Anlage stehe nun „ein Stück Europa in Nonnenroth“.

          Landrätin Anita Schneider lobte den Gemeinsinn, ohne den das Projekt wohl nicht gelungen wäre. Sie erinnerte aber auch daran, dass dieser Gemeinsinn auch für den Betrieb der sechs Wagen am Nonnenröther Sportplatz nötig sei.  Ulrike Stiehl vom Amt für den Ländlichen Raum, das während der Bauzeit als Ansprechpartner fungierte, lobte die Ruhe und Naturnähe, die die Gäste hier genießen könnten.

          Diese Ruhe war während des Eröffnungsfests allerdings nur zu ahnen. Am leisesten dürften noch die Schafe gewesen sein, die der Hungener Stadtschäfer zur Freude der Kinder nach Nonnenroth gebracht hatte. Musik, Gottesdienst, Gespräche bei Schafswürstchen, Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken prägten das fröhliche Fest unter Obstbäumen. Etwa 30 Gäste machten sich um die Mittagszeit auf den zweistündigen Pilgerweg mit dem Grünberger Dekan Norbert Heide – die Schäferwagen stehen direkt am Lutherweg 1521. Mit Luther haben die Nonnenröther ihre ganz eigene Geschichte. Sie sind sicher, dass er auf dem Weg nach Worms in Nonnenroth übernachtet hat und stehen damit in Konkurrenz zu Lich. Die Gestalter des Lutherwegs haben sehr diplomatisch auf diesen „Streit“ reagiert und dem Lutherweg einen Rundweg gegönnt – so führt er auf der Ostspange an Nonnenroth und auf der Westpange an Lich vorbei. Das ergibt für Pilger und Radler einen rund 40 Kilometer langen Rundweg. Die Hungener Dekanin Barbara Alt hatte den Betreibern der Schäferwagen-Herberge das offizielle Schild und die Urkunde als Pilgerunterkunft mitgebracht und lobte das Engagement von Doris Wirkner, Inhaberin der Fachstelle Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung in der AG der evangelischen Dekanate Grünberg, Hungen und Kirchberg. Wirkner hatte nicht nur den für die Leader-Förderung notwendigen Business-Plan geschrieben, sondern auch das Projekt während der gesamten Planungs- und Bauzeit begleitet.

          Für die Nonnenröther war das Thema „Luther in Nonnenroth“ schon im Lutherjahr 2017 Grundlage für ein prächtiges Historienspiel unterm Kirchberg. Zur Eröffnung der Schäferwagen-Herberge hatte Autor und Pfarrer Hartmut Lemp eine Art Epilog gedichtet: Das ganze Dorf stellt erstaunt fest, dass der Enkel einer Dorfbewohnerin dem durchreisenden Mönch vom vergangenen Jahr doch verdächtig ähnlich sieht…

          Die sechs hölzernen, gut isolierten Schäferwagen sind mit jeweils drei Betten ausgestattet, verfügen über eine Infrarotheizung, einen Tisch und ein paar Hocker. Im Servicehaus befinden sich Küche, Waschmaschine, Duschen und Toiletten. Gruppen können die Grillhütte auf dem Gelände mieten. Wer sich nicht selbst versorgen will, findet im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus ein Restaurant mit guter, preiswerter Küche.

          Weitere Informationen über Preise, Belegung und touristische Infrastruktur gibt es auf der Website

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