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          Zeugnisübergabe im Laubach-Kolleg

          Flüchtlinge holen an evangelischer Schule Realschulabschluss nach

          EKHNJunge Flüchtlinge lernen am Laubach Kolleg mit Lehrerin Elisabeth Philipps.Junge Flüchtlinge lernen am Laubach Kolleg mit Lehrerin Elisabeth Philipps.

          Es ist hessenweit ein einmaliges Projekt: Flüchtlinge aus Afghanistan oder dem Irak holen am evangelischen Laubach-Kolleg ihren Realschulabschluss nach. Jetzt bekamen sie ihre Zeugnisse - mit einer ganzen Reihe von Überraschungen.

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          Lehrerin Elisabeth Philipps mit jungen Flüchtlingen am Laubach Kolleg. Junge Flüchtlinge lernen am Laubach Kolleg mit Junge Flüchtlinge holen Realschulabschluss am Laubach Kolleg nach. Junge Flüchtlinge holen Realschulbschluss am Laubach Kolleg nach. Junge Flüchtlinge am Laubach Kolleg.
          EKHN/Hartmut ReutherErgreifender Moment: Zeugnisübergabe an die Realschüler 2018 aus dem Kurs für Geflüchtete am Laubach-Kolleg in der Laubacher StadtkircheErgreifender Moment: Zeugnisübergabe an die Realschüler 2018 aus dem Kurs für Geflüchtete am Laubach-Kolleg in der Laubacher Stadtkirche

          Laubach / Darmstadt, 15. Juni 2018. An dem evangelischen Oberstufengymnasium Laubach-Kolleg haben bei einem hessenweit einzigartigen Integrationsprojekt erstmals Flüchtlinge und junge Erwachsene einen Realschulabschluss nachgeholt. Am Freitagnachmittag (15. Juni) erhielten sie in Laubach (Kreis Gießen) ihre Zeugnisse. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen waren überwiegend 2015 aus Syrien, Afghanistan, Eritrea und Somalia gekommen. Ihren Unterricht begannen sie im Februar vor zwei Jahren mit einem besonderen Fokus auf die Sprache. In der Schule in Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau wurden die Geflüchteten im Alter zwischen 17 und 26 Jahren zudem sozialpädagogisch begleitet. Sie konnten dort auch im angeschlossenen Wohnheim leben.

           

          Zugang zu Gymnasium möglich

          Von insgesamt 13 angetretenen Schülerinnen und Schülern, darunter auch zwei aus Deutschland, schafften sechs sogar einen qualifizierenden Realschulabschluss. Er ermöglicht den Zugang zur gymnasialen Oberstufe. Vier Schüler werden dies wahrnehmen und am Laubach-Kolleg bleiben, um das Abitur zu machen. Die weiteren erhielten einen regulären Realschulabschluss. Ein Schüler schaffte einen Hauptschulabschluss. Die drei besten Zeugnisse mit einem Einser-Schnitt erhielten Amir Ali Azizi aus Afghanistan, (22), Sirag Abdu Mohammed (19) aus Eritrea und Hüsseyin Moslem (18) aus Syrien.

          Überzeugendes Integrationskonzept

          Die mit offiziellem Namen „Integration von Flüchtlingen durch Bildungs- und Wohnangebot“ bezeichnete Initiative ist Teil eines regionalen Integrationsprojektes für Flüchtlinge im ländlichen Raum, das vom Land Hessen unterstützt wird. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau beteiligt sich an dem auf fünf Jahre angelegten Projekt mit rund 300.000 Euro. Derzeit sind bereits zwei weitere Kurse am Laubach-Kolleg angelaufen. 2016 war das knapp 10.000 Einwohner zählende Laubach im Landkreis Gießen als eine von sieben Kommunen in das Modellvorhaben „Angekommen“ der Hessischen Staatskanzlei aufgenommen worden. Es sieht die Förderung von Integrationsprojekten in ländlichen Regionen vor, die in der Zuwanderung eine Chance sehen, den Folgen des demografischen Wandels zu begegnen. Laubach hatte dabei eines der überzeugendsten Konzepte vorgelegt, das eine enge Verzahnung von Bildung, Betreuung und Unterkunft vorsieht.

           

          Übergreifendes Engagement

          Die Schulleiterin des Laubach-Kollegs, Ellen Reuther, würdigte das große Engagement aller an dem Projekt. Sie danke allen Beteiligten etwa im Hessischen Kultusministerium, im Staatlichen Schulamt, in der hessen-nassauischen Kirche und in der Stadt Laubach für die Zusammenarbeit bei einem „modellhaften integrativen Projekt des übergreifenden gesellschaftlichen Engagements für junge Menschen auf der Flucht“. Dadurch sei es gelungen, dass die „Geflüchteten sich mit ihren Kompetenzen und Fähigkeiten für das Leben und Arbeiten in Deutschland einbringen“. Dies sei „kein leichtes, naives Unterfangen, aber eines im Werden und voller Hoffnung“, so Reuther. Wichtig es sei es gewesen, den Flüchtlingen vor allem zu helfen, „wieder ‚Ja‘ zum Leben zu sagen“. Dabei spielten Sprachkenntnisse und die Bildung eine zentrale Rolle. Damit greife die die evangelische Schule auch tradierte Elemente kirchlicher Arbeit auf, so Reuther. „Es geht im Zentrum doch darum, gemeinsame Zukunftschancen zu eröffnen und eine lebensbejahende Haltung im Miteinander und Füreinander zu kultivieren“, sagte sie.

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