Evangelisch im Gießenerland

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          Vier Kirchengemeinden in der AG werden "bee friendly"

          Der Kirchgarten wird Insektenparadies

          StenderZwei Frauen mit Spaten auf einer Wiese vor einer KircheDie stellvertretende Dekanin Barbara Lang und die Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung, Doris Wirkner, freuen sich auf die Blühwiese an der Marienstiftskirche

          Die Kirche mitten im Ort gehört auch in den Dekanaten im Gießener Land zum üblichen Ortsbild. Häufig zählt zu diesem Bild auch eine grüne Wiese. Im Rahmen des Projekts „Bee-friendly“ verwandeln die Kirchengemeinden Daubringen, Lich, Ober-Ohmen und Treis/Lumda diese Flächen in Insektenparadiese.

          Die Bienen im Titel des Projekts „Bee-friendly“ (= bienenfreundlich), stehen stellvertretend für alle Insekten und deren Bedeutung für das ökologische Gleichgewicht in der Natur. „Mit dem Projekt machen die Kirchengemeinden sichtbar, wie etwas unmittelbar für den Erhalt und die Förderung der Artenvielfalt getan werden kann“, erläutert Doris Wirkner, die als Referentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Bildung das Konzept entwickelt hat. „Denn die schönen grünen Flächen um die Kirchen und in unseren Gärten sind zwar praktisch, gleichen ökologisch aber einer Wüste“, betont sie.

          Es kommt auf die richtigen Samen an

          Einige Kirchengemeinden haben schon die Initiative ergriffen und Insektenblühsamen ausgesät. Doch der Weg von einer grünen Fläche zu einer Insekten-Blühwiese ist lang und nicht ganz billig. „Oft sind die Böden überdüngt und daher für die Wildsaaten, auf die die Brummer stehen, ungeeignet. Nicht selten stehen auch die Vorstellungen davon, wie eine schöne Wiese auszusehen hat, einer echten ökologischen Aufwertung entgegen“, erläutert Doris Wirkner. Daher gehört zu jeder Blühwiese eine Infotafel. „So können dann die Licher, die die kleine Grünfläche hinter der Marienstiftskirche besuchen, entdecken, wie diese Wiesen übers Jahr ‚anders schön‘ blühen“, betont Pfarrerin Barbara Lang. Kinderkirche und Konfis werden das Areal in Lich mit kreativen Projekten mitgestalten.

          Blühstreifen erfreut auch Lutherweg-Pilger

          Eine pfiffige Idee könnte in Ober-Ohmen Menschen und Insekten nützen: die an der dortigen Kirche entstehenden Blühinseln laden neben den Insekten auch die Besucher der Gemeindefeste und die Pilger auf dem Lutherweg 1521 zum Verweilen ein. In Treis an der Lumda ist die hoch gelegene Kirche von einer Grünfläche umschlossen. Sie wird von einem Blühstreifen eingerahmt werden. Diese Idee soll zur Nachahmung anregen. „Mitten im Ort wird es dann ein Insektenparadies geben“, freut sich Pfarrer Andreas Lenz.

          Insektenhotel ist schon da

          An der modernen Kirche in Daubringen hat Pfarrer Traugott Stein schon ein Insektenhotel eingerichtet. Die dort entstehende Blühwiese wird ihren Standortvorteil neben der Kita nutzen und sowohl Kirchenbesucher als auch Eltern und Kinder einladen, sich von dem Naturschauspiel begeistern zu lassen. Auf den Info-Tafeln werden Anregungen zu finden sein, wie etwa der eigene Garten wieder eine Heimat für Insekten werden kann.

          1000 Quadratmeter kommen zusammen

          Mit ihren insgesamt 1000 Quadratmetern umfassen die Wiesen eine vergleichsweise kleine Fläche. „Die Bedeutung des Projektes liegt vor allem darin, auf das Insektensterben und dessen Bedeutung aufmerksam zu machen und ein Zeichen zu setzen, dass ein Umdenken nicht nur in der Landwirtschaft wichtig ist“, betont Wirkner. Zunächst sei es nicht leicht gewesen, Fördergelder für das Projekt zu finden. „Diese wurden aber nun aus dem Regionalbudget des Vereins Gießener Land bewilligt“.

          Ab Ende August können die Böden fachgerecht bearbeitet werden und mit regionalem Insekten- Blühsamen eingesät werden. Und vielleicht heißt es schon im September: „Was summt denn da?“

           

           

          Hintergrund:
          Die Vielfalt an Pflanzen- und Tierarten ist die essentielle Lebensgrundlage des Menschen. Sie sinkt in den letzten Jahren weltweit und auch in Deutschland stark. Viele Arten sind vom Aussterben bedroht. Daher sehen sich Christen in der Verantwortung, für die Bewahrung der Schöpfung aktiv zu werden. Vor allem durch gedankenloses menschliches Handeln ist die ökologische Balance bedroht. Dabei stehen Bienen und Insekten am untersten Ende dieses fragilen Gleichgewichts, auf dem unser aller Überleben beruht. Sie sind nicht nur
          Nahrungsgrundlage für viele Tiere, sondern sichern über das Bestäuben von Fruchtpflanzen auch unsere Ernährung. Vor allem Bienen kommt dabei eine besondere Rolle zu: fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der westlichen Honigbiene bestäubt.

           

           

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