Zweiter Preis für neue Ideen zur Bestattungskultur
Der Friedhof der Zukunft hat auch Platz für Tiere
StenderTessa Viehmann beschreibt den Friedhof der Zukunft. Daneben Dekan Norbert Heide, Jonas Feierfeil und Dr. Heino Steinmetzz17.09.2018 ast Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Am Tag des Friedhofs am vergangenen Sonntag präsentierten rund um die Grünberger Trauerhalle nicht nur Dienstleister ihre Ideen rund um Begräbnis und Grabgestaltung, sondern auch Dekan Norbert Heide, Schulpfarrer an der Theo-Koch-Schule und seine Schülergruppe.
Im Rahmen einer Projektwoche hatte sich mit Sarah Bender, Eva Seinmetz, Jonas Feierfeil und Tessa Viehmann eine vierköpfige Gruppe aus den Jahrgangsstufen elf und zwölf zusammengefunden, die das Thema gemeinsam mit Dekan Heide in Angriff nahmen. Besuche auf dem Friedhof, beim Bestatter und beim Steinmetz machten einen großen Teil der Recherche zum Thema aus. Die Gruppe informierte sich über Bestattungstraditionen und die Veränderungen in der Bestattungskultur, wie zum Beispiel dem „Trend zum Urnengrab“. Gleichzeitig, stellten sie fest, werde der Tod immer mehr aus dem Leben der Menschen verdrängt, der Friedhof zu einem Ort, den man kaum noch aufsuche. Daneben seien Bestattungswälder entstanden; das Angebot, aus der Asche eines Verstorbenen einen Diamanten zu pressen, runde das aktuelle Angebot neben Seebestattung oder der anonymen Bestattung ab. Auf ihrer „Arena Pace Futura“ (=Friedhof der Zukunft) sollen all diese Angebote zusammengefasst werden, erläuterten Jonas Feierfeil, Tessa Viehmann, Dekan Heide und Dr. Heino Steinmetz, der in Vertretung seiner Tochter Eva gekommen war, den Zuhörern ihr Ziel.
Dabei berücksichtigen sie durchaus auch unterhaltsame Elemente, um den Friedhof wieder zum Ziel etwa des Familien-Sonntagsausflugs oder eines samstäglichen Gruppen-Events mit Gruseleffekts zu machen. Kinder finden auf dem Friedhof der Zukunft einen Spielplatz; Freunde der Gänsehaut können an einer nächtlichen Führung durch die Katakomben teilnehmen. Auch die Bestattung in einem japanischen Garten oder unterm eigenen Obstbaum mit Ernterecht an den Früchten wäre möglich. Auch für die Anhänger traditioneller Bestattungsformen haben die Schülerinnen und Schüler Bereiche vorgesehen – hier sollen alle Religionen ihre Begräbniskultur pflegen können.
Ihren Geldpreis in Höhe von 500 Euro wird die Gruppe am Reformationstag in Wiesbaden entgegennehmen. Jetzt bleibt abzuwarten, welche der Vorschläge in Grünberg aufgenommen werden. Bürgermeister Frank Ide hörte den Ausführungen jedenfalls sehr interessiert zu.
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